Eigentlich sollte man meinen, ich wäre mit einem Job, zwei kleinen Kindern und Haushalt ausgelastet. Hinzu kommen noch Treffen mit Freunden, abendliche Termine und die Zeit mit meinem Mann. Trotz allem findet man mich in der wenigen freien Zeit am Computer sitzen und schreiben. Warum tu ich mir das überhaupt an?
Ganz einfach: Ich kann nicht anders.
Manchmal stehe ich extra früh auf, um noch eine halbe Stunde an meinem Skript zu arbeiten. Meist wird daraus leider nichts, weil meine Kinder eher zu den Frühaufstehern gehören. Ich bin manchmal richtig enttäuscht, nutze dann aber die Zeit in den Morgenstunden, um noch etwas im Haushalt zu schaffen. Spülmaschine einräumen, schnell noch durchsaugen, Waschmaschine anstellen oder die zusammengelegte Wäsche vom Abend zuvor in den Kinderzimmern zu verteilen, ehe es für uns in den Kindergarten geht. Was ich morgens schaffe, muss ich später nicht machen. Kaum habe ich den Kleinen zum Vormittagsschlaf in sein Bett gebracht, bleibt die Arbeit liegen und man findet mich in meinem Arbeitszimmer. Während ich den Computer hochfahre, hoffe ich, dass Junior heute extra lang schläft. Schnell wird das Tagesgeschäft von E-Mails abarbeiten und dann kann ich mich endlich meinem Skript widmen.
An manchen Tagen – natürlich gerade dann, wenn ich arbeiten muss oder tagsüber keine Zeit habe – spukt mir eine Idee, eine Szene oder einige Punkte, die ich überarbeiten will, den ganzen Tag im Kopf herum. Nach Kindergarten und Arbeit halte ich mir die Zeit für die Kinder frei. Gemeinsam gibt es dann als Familie Abendessen. Das bedeutet, ich muss warten, bis ich unseren kleinen Mann ins Bett bringen kann und während mein Mann mit dem Großen noch die abendlichen Sendungen ansieht, husche ich an meinen Schreibtisch, um noch eine Stunde intensiv zu arbeiten.
Klar, gibt es auch Tage, da ich bin einfach so müde und fertig, dass ich es nur noch auf das Sofa schaffe.
Wenn ich einige Tage nicht geschrieben habe, merke ich selbst, dass ich unausgeglichen werde und zunehmend frustrierter bin. Manchmal habe ich den Eindruck, ich brauch das Schreiben, um mit meiner Gefühlswelt ins reine zu kommen, meinen Kopf zu leeren.
Ich liebe es, die Szenen wie ein Film vor meinem inneren Auge vorbeiziehen zu lassen und meine Eindrücke zu Papier zu bringen. Ich mag es, an Szenen zu feilen, sie kontinuierlich zu verbessern und nach Synonymen und Umschreibungen zu suchen. Es befriedigt mich ungemein zu sehen, wie ein Manuskript wächst, wie es ausreift. Ich liebe den Kontakt mit meinen Beta-Lesern, die mir Feedback geben. Ihre Kommentare sind für mich sehr hilfreich und ich möchte sie keinesfalls missen. Durch sie bekomme ich einen ersten Eindruck, wie einzelne Szenen wirken und wo ich noch etwas an der Logik schrauben muss. Hin und wieder kommt es auch vor, dass ich zwei Varianten im Kopf habe und nicht weiß, welche sinnvoller ist. Dann hilft mir eine ausführliche E-Mail, in der ich beide Fassungen kurz schildere. Meist bekomme ich dann eine umgehende Antwort, häufig mit weiteren Gedankenanstößen und kann mich dann erneut in die Planung stürzen.
Das Schreiben tut mir unendlich gut und ich brauche es. Es ist zu einem Teil meines Lebens geworden, und solange ich dafür brenne, es mit Leidenschaft mache und es mir noch so viel gibt, werde ich damit nicht aufhören.
Deswegen findet man mich in jeder freien Minute am Computer sitzen.
Hey Melissa,
ich bin zwar keine Autorin, aber ich betreibe ja selber auch einen Blog und ich liebe es über Produkte, Shops und auch Bücher zu schreiben. Da fließen die Wörter nur so aus mir heraus und es macht so unendlich viel Spaß, auch wenn nicht immer die Zeit da ist.
Umso mehr genieße ich die Zeiten, in denen ich schreiben kann.
Lieben Gruß,
Ruby
Hallo Ruby,
dann darf ich dich herzlich im Club der süchtigen wilkommen heißen.
Liebe Grüße,
Melissa