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Hinter Gittern – Freiwillig ins Gefängnis

In London gab es Anfang des 19. Jahrhunderts einige bekannte Gefängnisse. Dazu gehörte neben dem Marshalsea auch das Fleet-Gefängnis, das von 1197 bis 1844 in Betrieb war. Es befand sich in der Farringdon Street am Ostufer des Flusses Fleet, von dem das Gefängnis seinen Namen hat.
Gefängnisverwahrung wurde zur damaligen Zeit nicht als Strafe gesehen und war lediglich dazu gedacht Schuldner so lange festzuhalten, bis deren Gläubiger ausbezahlt waren oder eine Strafe festgesetzt wurde. Die Gefängnisse waren in der Regel mehrstöckige Wohnanlagen, in denen nicht nur der Inhaftierte selbst, sondern die gesamte Familie des Inhaftierten lebte. Von Massenunterkünften bis kleine Wohnungen war je nach finanzieller Lage des Inhaftierten alles möglich. Es gab weitere Gebühren für die Abnahme von Fuß- und Handschellen. Manche Inhaftierte konnten sich so frei bewegen, dass sie tagsüber einer Arbeit nachgehen konnten.

Im Fleet waren zuletzt etwa 300 Gefangene mit ihren Familien eingesperrt. Durch vergitterte Fenster zur Farringdon Street konnten die Inhaftierten betteln und so ihren Lebensunterhalt verdienen, denn für Lebensmittel und Unterkunft mussten sie schließlich bezahlen.