Wie der Name schon sagt, handelt es sich um das östliche Ende von London. Heute liegt der Stadtteil im alten Stadtkern, damals war es tatsächlich das Ende von London.
East End entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Damals siedelten sich dort viele Fabriken an. Ein großer Zweig war die Textilverarbeitung, die viele Frauen in Heimarbeit beschäftigten. London, damals Welthauptstadt explodierte regelrecht. Die Menschen, vor allem Immigranten aus Irland, zog es in nach London, in der Hoffnung dort ein besseres Leben und Arbeit zu finden.
Während die wohlhabenderen Schichten sich in den angesehenen Stadtteilen im Westen Londons niederließen, fanden viele Arbeiter, Handwerker und Einwanderer im East End ihre Heimat.
Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung entwickelte sich das East End auch zu einem Zentrum sozialer Probleme. Die Armut und die Wohnverhältnisse vieler Bewohner waren oft prekär. Überfüllte Wohnungen und mangelnde hygienische Bedingungen waren in vielen Teilen des Bezirks verbreitet. Dies führte zu sozialen Spannungen und zu einer wachsenden Kluft zwischen den wohlhabenderen Stadtteilen im Westen Londons und dem ärmeren East End, wo die Lebenserwartung der Menschen oftmals sehr gering war. Viele Menschen dort waren so arm, dass sie auf der Straße hausten und von der Hand in den Mund lebten.
Es gab unendlich viele Waisen, Witwen und arbeitsunfähige Männer. Gewalt war an der Tagesordnung und wo möglich mied man dieses gefährliche Pflaster.
East End war auf jeden Fall eine Gegend, in der man sich nicht gern aufhielt – Angehörige der feinen Gesellschaft erst recht nicht.