Lord Liverpool, eine zentrale Figur der britischen Geschichte, wurde als Robert Banks Jenkinson am 7. Juni 1770 in London geboren. Als ältester Sohn von Charles Jenkinson, dem 1. Earl of Liverpool, und dessen Gattin Amelia Watts wuchs er in einer privilegierten Welt auf, die ihn ermöglichte an der Universität Oxford zu studieren.
Liverpool war zwei Mal verheiratet, 1795 mit Lady Louisa Hervey, die früh verstarb ab 1822 mit Mary Chester. Beide Ehen blieben kinderlos, sodass sein Titel an seinen jüngeren Halbbruder überging.
Seine politisch Laufbahn war außergewöhnlich. Nachdem er 1790 als Mitglied der Tories ins britische Unterhaus gewählt wurde, durchlief er eine Reihe bedeutender Positionen. Zunächst Mitglied der Kontrollkommission für Indien und anschließend Chef der Royal Mint, trat er dann als Außenminister im Kabinett von Henry Addington hervor, wo ihm 1802 der Abschluss des Vertrags von Amiens mit Frankreich gelang. Die nachfolgenden Jahre fanden ihn als Innenminister in den Kabinetten von William Pitt und des Duke of Portland.
Sein politisches Geschick und seine Fähigkeit, die Faktionen seiner Partei zu einen, setzten sich fort, als er nach der Ermordung von Spencer Perceval 1812 das Amt des Premierministers übernahm. Seine Regierungszeit dauerte bis 1827 an und war gekennzeichnet von den Herausforderungen nach den napoleonischen Kriegen, der Organisation der britischen Siegesmächte beim Wiener Kongress und einer darauffolgenden Zeit fragiler Friedenstabilität. 1827, nach einem Schlaganfall, sah er sich gezwungen, von seinem Premierministerposten zurückzutreten, und beendete damit eine Ära, die ihre Spuren in der britischen Geschichte hinterließ.
Lord Liverpools Wirken und Einfluss sind untrennbar mit den Anfängen des 19. Jahrhunderts verwoben. Er starb am 4. Dezember 1828 in Kingston upon Thames, Surrey, doch sein Vermächtnis als Staatsmann bleibt unvergessen.