In den Tagen, als Pferdekutschen die Straßen säumten, war das Reisen eine weitaus gefährlichere Unternehmung als heutzutage. Im 17. bis 19. Jahrhundert waren Kutschen das Hauptverkehrsmittel für längere Strecken und trotz ihrer Popularität nicht ohne Risiken. Die Gefahren des Kutschenfahrens waren vielschichtig und oft schicksalhaft.
Straßenzustände
Einer der Hauptgefahrenfaktoren waren die Straßen selbst. Die meisten waren nicht mehr als holprige Pfade, durchsetzt mit Schlaglöchern und ohne festen Untergrund. Bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Regen oder Schnee verwandelten sich diese in Schlammfallen oder Eisbahnen, die das Fortkommen erschwerten und die Gefahr eines Umkippens immens erhöhten.
Pferde und Technik
Die Pferdegespanne mussten gut geführt und die Kutsche technisch einwandfrei sein. Es kam vor, dass Pferde scheuten oder aus Erschöpfung zusammenbrachen, was zu fatalem Kontrollverlust führte. Defekte an Rädern oder Achsen konnten ebenfalls nicht selten zu verheerenden Unfällen führen.
Räuberische Überfälle
Abseits bevölkerter Städte konnte das Risiko von Überfällen deutlich zunehmen. Straßenräuber, auch als Highwaymen bekannt, nutzten die Abgeschiedenheit, um ahnungslose Reisende auszurauben. Solche Begegnungen endeten nicht selten in Gewalttätigkeit oder gar mit dem Tod der Betroffenen.
Gesundheitliche Folgen
Neben den offensichtlichen Unfallgefahren durch Umstürzen oder Kollisionen führten Kutschreisen auch zu gesundheitlichen Problemen. Lange Stunden des Sitzens in unkomfortabler Haltung, zusammen mit Staub und Lärm, sorgten für eine anstrengende Reise. Erschütterungen durch das holprige Fahren konnten Rückenleiden und andere Beschwerden verursachen.
Insgesamt war das Kutschfahren zu jener Zeit ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Trotz der Romantik, die historische Erzählungen uns vermitteln mögen, waren diese Reisen oft hart und gefahrenreich, ein Spiegel der damaligen Gesellschaft und Technologie.