Ich möchte mit dir meine 5 Dinge, die ich als Autorin gerne vorher gewusst hätte teilen.
Dank wunderbarer Kollegen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, habe ich schon von Anfang sehr viel richtig gemacht. Trotzdem gab es da noch ein paar Punkte, die mir davor so nie bewusst waren.
Nach dem Ende ist man fertig
Der erste Irrtum, dem ich legen bin, war, dass man, wenn man »Ende« unter dem Roman schreibt, tatsächlich fertig ist. Ich habe mich gigantisch gefühlt, habe Pläne gemacht, was ich als nächstes schreibe. Ich war unendlich stolz – und das auch zurecht. Auch heute noch ist der Moment, wenn ich das Rohskript beende ein gigantisches Gefühl. Der erste Berg ist bewältigt. Inzwischen weiß ich aber auch, dass noch etliche Stunden, Tage, Monate Arbeit vor mir liegen. Das Rohskript will überarbeitet werden. Und das nicht nur einmal. Drei- bis Vierkorrekturdurchläufe an verschiedenen Tagen ist bei mir durchaus normal. Dann bekommen die ersten Testleser das Manuskript zu Gesicht. Bis der Leser es in Händen halten wird, stehen noch einmal etliche Arbeitsdurchgänge an. Erst, wenn es nach dem Lektorat und Korrektorat von einigen Lesern noch einmal auf Herz und Nieren geprüft wurde und die allermeisten Rechtschreibfehler getilgt wurden, ist es bereit für die Veröffentlichung.
Schreiben macht süchtig
Ich habe keine großen Laster. Ich trinke nicht, ich rauche nicht und ich gebe auch keine Unsummen für Handy, Klamotten, Schmuck und dergleichen aus.
Und trotzdem gibt es da eine Sache, von der ich nicht mehr loskomme: das Schreiben. Ich kann einfach nicht mehr ohne. Klar, ist es häufig stressig und ja, ab und an würde ich den Laptop gerne an die Wand schmeißen, weil ich einfach nur frustriert bin. Schreiben ist Arbeit, wenn man auf einem gewissen Niveau angekommen ist, kostet Zeit und Energie. Und trotz allem geht es bei mir nicht mehr ohne. Gerade in Zeiten, wo ich das Gefühl habe, mir wächst alles über den Kopf, brauche ich das Schreiben mehr den je. Im Urlaub, oder wenn es etwas ruhig ist, habe ich nicht so sehr das Bedürfnis in eine fremde Welt abzutauchen und die Geschichten meiner Protagonisten aufzuschreiben. Sobald ich viel um die Ohren habe und der Alltag mir über den Kopf wächst, ziehe ich mich in jeder freien Minute in mein Kämmerchen zurück und schreibe. Das ist der Ausgleich, den ich brauche.
Schreiben ist meine Passion, meine Leidenschaft und ich könnte etliches aufgeben, das Schreiben jedoch nicht.
Schreiben ist kein Hobby
Als ich damals wieder angefangen habe zu schreiben, habe ich es tatsächlich als Hobby betrachtet. Ich schrieb, wenn ich Zeit und Lust habe. Ich setzte mich mit den Aufbau und der Planung einer Story auseinander, experimentierte. Als ich 2012/2013 einen Schreibkurs mitmachte, hatte ich absolut keine Ahnung, wo die Reise hingehen würde. Erst mit dem Entschluss, das Buch zu veröffentlichen, begann ich umzudenken. Das Schreiben wurde mehr als nur ein Hobby. Spätestens seit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung fühle ich mich dem Leser verpflichtet. Er hat begonnen eine Gesichte zu lesen und deshalb werde ich sie für ihn fertig erzählen.
Auch mein Anspruch ist gestiegen. Ich dachte am Anfang wirklich, ich lasse mir schnell ein Cover zusammenschustern, lasse ein paar Freunde Korrekturlesen. Davon bin ich glücklicherweise noch rechtzeitig abgekommen und so erschien mein erstes Buch mit einem ordentlichen Cover und Lektorat. Werbung wollte gemacht und das Buch vermarktet werden. Mit Hobby hatte das ganz plötzlich nicht mehr viel zu tun. Ich mag vielleicht keine Vollzeitautorin sein, aber ich bin gewisse auch keine Hobbyautorin mehr.
Schreiben kostet unendlich viel Zeit
»Gleich.« Das ist eine Standartantwort von mir, wenn ich am Computer sitze. »Okay, dann bis in einer Stunde«, antwortet mein Mann häufig darauf.
Was soll ich sagen? Er hat in der Regel Recht. Das Schreiben kostet Zeit, das überarbeiten noch mehr. Bloggen kostet Zeit, Soziale Netzwerke kosten Zeit, eine Veröffentlichung kostet Zeit.
Häufig ist es mit zwei Kindern, Haushalt, Job und diversen anderen Verpflichtungen ein großer Balanceakt. In dem Umfang hätte ich mir das wahrlich nicht vorgestellt. Aber mir macht es unheimlich viel Spaß. Ich liebe es, Self-Publisher zu sein, alles selbst zu bestimmen und engen Kontakt über die sozialen Kanäle zu den Lesern zu haben.
Also werde ich genau so weiter machen.
Der Druck steigt von Buch zu Buch
Als ich die Novelle veröffentlicht habe, ist mir ganz schlecht geworden. Noch schlimmer wurde es am nächsten Tag, als ich die ersten Verkäufe registriert habe. Von Anfang an waren Verkäufe da. (Und das war ganz sicher nicht nur Freunde und Familie, so viele habe ich nämlich gar nicht.) Als dann kurz darauf Band 1 erschien, war es noch viel schlimmer. Mir war hundeelend. Die Novelle ist ganz gut angelaufen, die große Frage war, kann Kruento – Der Anführer da mithalten? Rückblickend kann ich sagen, ja er kann und ich habe den Schritt der Veröffentlichung nie bereut.
So langsam steht die Veröffentlichung von Band 2 an. Wenn wir nur daran denke, wird mir schon jetzt übel. Ich habe keine Ahnung, ob Kruento – Der Diplomat bei den Fans ebenso gut ankommen wird, wie sein Vorhänger. Ich hoffe es einfach, eine Garantie habe ich nicht.
Wenn jemand ein Patentrezept haben sollte, wie man mit dem Druck klar kommt, immer her damit.
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Ich freue mich schon auf den Diplomaten.Ich hoffe für Dich, dass sich der Druck immer im Rahmen des Erträglichen hält.
Ich freue mich im Prinzip auch. Noch verdränge ich den Gedanken. Ist ja noch nicht ganz soweit.
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Liebe Melissa, ich hab deinen Artikel gerne gelesen. Schreiben macht süchtig, oh ja!
Ich wünsche dir Alles Liebe und den Erfolg, den du verdienst, Elke
Vielen lieben Dank dir Elke.
Das wünsche ich dir ebenso.
Und ich freue mich schon auf dein nächstes Buch 😉
Liebe Grüße,
Melissa
Hallo Melissa,
da ich den 2. Teil ja schon ein bisserl kenne („Hüstel“) weiß ich, das er in der selben Liga spielt, wie der 1. Band. Spannend, packend, mitreißend….
Ich bin mir sicher, du wirst bei der Veröffentlichung keinen Schiffbruch erleiden.
Liebe Grüße
Manfred
Vielen lieben Dank dir, Manfred, für deine lieben Worte.
Gegen Ende bekomme ich doch immer etwas Panik 😉
Liebe Grüße,
Melissa