So langsam habe ich mich wieder eingependelt und den Messeblues überwunden. Diesmal bin ich – oh wunder – nicht krank geworden. Dennoch habe ich ein paar Tage Ruhe gebraucht. Am Montag haben wir als Familie dann noch den Leipziger Zoo unsicher gemacht. Ein anstrengender Ausflug nach einem langen, vollen Messewochenende aber auch ein sehr schöner. Für uns ging es dann am Dienstag zurück, nachdem wir das Leipziger Station zumindest noch von außen angeschaut haben. Aber der Reihe nach …
Die diesjährige Leipziger Buchmesse startete für mich am Mittwoch. Mit einem ziemlich vollen Auto ging es Richtung Leipzig. Ich bin diesmal wieder ohne Stau gut durchgekommen und wie auch schon im letzten Jahr durfte ich mit dem Autor direkt in die Halle fahren. Das spart unglaublich viel Zeit und nerviges Kistenschleppen. Vanessa Carduie, die schon seit Vormittag vor Ort war, hatte bereits unseren Stand geputzt und teilweise ihre Bücher schon ins Regal gestellt. Kisten auspacken, umpacken, Regal und Plakatständer aufbauen, leere Kisten zurück ins Auto packen, dann hatte es auch Jeanette Lagall geschafft. In diesem Jahr haben wir uns bewusst für einen etwas kleineren Eckstand entschieden, allerdings waren wir auch nur zu dritt (in den letzten Jahren hatten wir immer noch drei Friends dabei). Der Eckstand war wirklich eine gute Entscheidung. Anfänglich waren wir bezüglich unseres Standplatzes noch etwas skeptisch. Wir waren der letzte Stand im Gang B, neben uns nur noch die Kinderbuchhandlung, uns gegenüber bereits die Reihe mit Kinderbüchern.
Nachdem wir fertig waren, ging es – auch das hat schon Tradition – zum Globus, um uns mit Abendessen einzudecken, bevor wir Richtung Apartmenthotel fuhren. Nach einem gemeinsamen Abendessen packten wir diesmal bereits Mittwoch Abend die Bloggerbeutel. Für dieses Jahr hatten sich bereits einige Blogger für Donnerstag angekündigt und da wir nur zu dritt waren, hatten wir bereits am Mittwoch schon alles zum Packen parat.
Donnerstag – Erster Messetag
Wie auch im letzten Jahr hatte ich mich dafür entschieden, jeden Tag ein anders Kleid anzuziehen. Allerdings nicht mehr in der Reihenfolge der Buchfarben. Am Donnerstag trug ich dennoch das grüne Kleid, diesmal in Kombination mit Schwarz. Man lernt dazu und auch, wenn es historisch nicht ganz korrekt ist, habe ich inzwischen fingerlose Handschuhe für jedes Outfit (man merkt, dass es damals einfach noch keine Handys gab). Das Problem ist, dass unser Kassensystem übers Handy funktioniert und ich es dementsprechend häufig freischalten muss. Ständig Handschuhe ausziehen ist so nervig, dass man sie irgendwann ganz auslässt.
Besuchertechnisch war es ungewöhnlich voll und wir freuten uns über die ersten Verkäufe. Es war so schön, neue Leute kennenzulernen und alte Bekannte wiederzutreffen.
Besonders gefreut haben wir uns über tatkräftige Unterstützung von Andrea und Sarah. Mit euch am Stand zu sein, war wirklich ein Fest. Beide gingen aktiv auf die Leser zu. Auch beim Bar abkassieren und Bücher nachholen, waren beide eine riesige Hilfe. Bevor man fertig signiert hatte, stand bereits das nächste Buch wieder im Regal.
Abends ging es dann noch zu unserem All-you-can-eat-Chinesen. Neben unserem bewährten Blogger-Autoren-Stand-Team war auch der Hörbuchsprecher Christopher Mayer mit dabei. Es ist schön, zu der Stimme nun auch ein Gesicht zu haben. Alles in allem ein rundum gelungener Tag.
Freitag – Zweiter Messetag
An diesem Tag erschien ich im goldenen Kleid. Eine bewusste Entscheidung, denn Samstag wollte ich keine Schleppe tragen. Fragt nicht, wie oft ich mich an diesem Tag eingedreht habe, um nicht zu viel Platz zu beanspruchen.
Auch der Freitag war gut besucht und etliche Bücher haben neue Besitzer gefunden. Dank Andrea von Bücher – Seiten zu anderen Welten und Sarah von Bibliophilie of Books hatten wir auch immer genug Nachschub griffbereit.
Ein Highlight des Tages war für mich Kristin von Bücherherzrausch kennnenzulernen. Sie war bei uns am Stand und wir kamen einfach so in Gespräch. Später kreuzten sich unsere Wege noch einmal. Leider fiel ihr Zug am Samstag aus, sodass sie am folgenden Tag nicht mehr kommen konnte. Jedenfalls habe ich einen neuen Instakanal, dem ich jetzt folge.
Samstag – Dritter Messestag
Am Samstag war ich in signalrot unterwegs. So konnte ich zumindest nicht übersehen werden. Etwas mehr Schlaf wäre gut gewesen, so langsam taten auch die Füße unerträglich weh und dennoch freute ich mich uns auf dem Samstag und das Bloggertreffen am Vormittag. Den strömenden Regen hätten wir uns echt sparen können, aber glücklicherweise hatten wir einen perfekten Parkplatz direkt vor der Halle.
Da bereits an den Tagen davor viele Blogger da waren, war das Bloggertreffen nicht so gut besucht wie letztes Jahr. Nach den Erfahrungen bei der letzten FBM am Samstag haben auch viel den Samstag bewusst ausgelassen. Parallel dazu wurde dann auch das der Blogaward des Selfpublisher Verbands vergeben. Trotzdem war das Bloggertreffen großartig und mein Dank geht an alle, die direkt am Samstag und auch die Tage davor bzw. danach bei uns am Stand waren. Ihr seid für uns Autoren ein so wichtiger Teil der Buchwelt. Danke, dass es euch gibt.
Obwohl viele Besucher da waren, blieb der Samstag verkaufstechnisch hinter unseren Erwartungen zurück. Glücklicherweise geht es aber auf der LBM nicht nur ums Bücherverkaufen, sondern auch ums Netzwerken und Leute treffen.
Sonntag – Vierter Messetag
Am letzten Messetag hatte ich ein Kleid in Pink an. Bisher hatte ich das Kleid noch nie auf einer Messe getragen, habe damit aber die Videos für den Leseplan zu Band 2 gedreht.
An diesem Tag habe ich mich gefragt, ob sich froh sein soll, dass es der letzte Tag ist, weil die letzten Tage unglaublich an meinen Kräften gezehrt hatten. Gleichzeitig war ich aber auch ein klein wenig traurig, dass es schon der letzte Tag sein sollte.
Der Rest der Familie – mein Mann und meine zwei Jungs – kamen mit dem Zug, um die Messe zu besuchen. Es war das erste Mal auf der LBM und dank Manga- und Comicstände kamen alle voll auf ihre Kosten.
Wir mussten von Andrea und Sarah Abschied nehmen, die schon früher gefahren sind, und freuen uns, sie spätestens im nächsten Jahr wieder zu sehen.
Somit mussten wir die Lücken im Regal nun selbst auffüllen – zumindest soweit wir sie noch auffüllen konnten. Einige Bücher waren tatsächlich vollkommen ausverkauft.
Am Nachmittag leerten sich dann die Hallen und am Abend stand noch der Abbau an. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie schnell man doch ist, das mühsam aufgebaute, innerhalb kürzester Zeit wieder abzubauen.
Neben vielen Standbesuchern möchte ich noch ein paar besondere Menschen erwähnen (und entschuldigt bitte, falls ich dich hier vergesse). Auch wenn wir keine direkten Nachbarn waren, war es wieder toll mit der Crew vom Gedankenreich Verlag. Vielleicht stehen wir nächstes Jahr wieder näher beieinander. Hanna Buchmarketing und Jessi Kaluza von WriteChoiceClub haben vorbeigeschaut. Wenn auch nur kurz, war es schön, mit euch zu plaudern. Auch Tom Oberbichler kam zu besuch, ebenso wie Nora Gold, die sich von ihrem Stand entbehrlich machen konnte und uns kurz besucht hat. Es war schön, alle wiederzusehen.
Nett war auch der Kaffee vor Messebeginn am Freitag bei BoD. Herzlichen Dank für die Einladung und die tollen Gespräche vor Ort.
Gesehen habe ich von der Messe dieses Jahr nicht viel. Zwei Reihen und der Weg zu Halle 5 auf die Ausstellertoilette – zu mehr hatte ich irgendwie keine Zeit. Aber so konnte ich zumindest Melanie Amelié Oplaka schnell drücken, die am Selfpublisher Verbandsstand gerade Meet & Greet hatte. Ein kurzer Plausch mit Marit Bernson war auch drin, bei Tolino Media konnte ich leider nur kurz vorbei schauen, aber nächstes Jahr ist die Standparty fest eingeplant. Melissa Ratsch und Michelle Schrenk konnte ich zumindest kurz zuwinken.
Alles in allem eine sehr gelungene Messe. Danke an die Leipziger Buchmesse für die tolle Plattform. Ich freue mich schon jetzt mit den besten Mitausstellern der Welt, Vanessa Carduie und Jeanette Lagall, auf nächstes Jahr.