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Die 3 größten Fehler, die ich beim Selfpublishing gemacht habe

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Über Fehler redet man nicht? So ein Blödsinn. Ich habe damit kein Problem und stehe zu meinen Fehlern.

Nicht immer weiß und kann man alles sofort. Daher ist es normal, dass Fehler passieren. Im Selfpublishing bin ich in das ein oder andere Fettnäpfchen hineingetreten. Hier fasse ich für dich meine drei größten Fehler zusammen.

Unprofessionelles Cover

In meiner Anfangszeiten habe ich auf der Schreibplattform Bookrix geschrieben. Damals, als es weniger ein Distributor, sondern mehr eine Plattform mit produktivem Austausch war. Dort lernte ich jemanden kennen, der deutlich besser mit Bildbearbeitungsprogrammenen umgehen konnte als ich. Die Autorenkollegin erstellte mir ein Cover für die Novelle und Band 1 von Kruento. Ich fand das Cover damals toll, denn es war tausendmal besser als das, was ich zusammenschustern konnte.

Das sind zwar nicht mehr die heutigen, aber dennoch professionelle Cover.

Dennoch bin ich im Nachhinein froh, rechtzeitig erkannt zu haben, dass ein professionelles Coverdesign, wenn man Geld für sein Werk haben möchte, unverzichtbar ist. Denn auch, wenn es nicht so aussieht, zur Covergestaltung gehört mehr, als ein wenig mit einem Bildbearbeitungsprogramm umgehen zu können und man sieht den Unterschied zwischen gekonnt und gewollt nicht immer auf den ersten Blick, aber in den Verkaufszahlen schlägt es sich nieder. Kruento hätte nie einen so guten Verkaufsstart hingelegt, wenn ich bei diesen ersten, wirklich schönen, aber nicht professionellen Covern geblieben wäre

Hörbuch unbearbeitet hochgeladen

Dass eines meiner Bücher vertont wird und ich ein Hörbuch habe, war schon immer ein großer Traum. Als ich eine Autorenkollegin fand, die noch dazu eine professionelle Sprecherin war, beauftragte ich sie mit dem Einsprechen von Kruento. Damit war das Hörbuch zum Greifen nah. Einen Distributor zu finden und das Hörbuch hochzuladen, konnte doch nicht so schwer sein, schließlich hatte ich bereits E-Books veröffentlicht und diese hochgeladen. Ich wurde zum ersten Mal eines Besseren belehrt. Das Anmelden beim Distributor und das Hochladen allein war ein Abenteuer und ich absolut genervt. Aber auch diese Hürde nahm ich. Dann regnete es schlechte Rezensionen – und ich muss sagen gerechtfertigt. Eine professionelle Sprecherin ist wichtig, die Nachbearbeitung der Hördatei aber ebenso.

Die Hörbuchmanufaktur Berlin, über die ich mein zweites Hörbuch mit Verlagsvertrag veröffentlicht habe, war so nett und hat das Hörbuch nachbearbeitet, sodass ich mich jetzt nicht mehr in Grund und Boden dafür schämen muss und es ein hochwertiges Produkt ist, wie meine anderen Hörbücher auch.

Mitgenommen habe ich, dass eine Hörbuch erstellen deutlich komplizierter ist, als man zunächst annimmt und darin mit Sicherheit nicht meine Stärken liegen. Das überlasse ich sehr gerne den Profis und bin froh, alle weiteren Projekte mit der Hörbuchmanufaktur Berlin gemacht zu haben.

Unvollständiges falsches Manuskript hochgeladen

Den größten Fehler, den ich jemals gemacht habe, war ganz zu beginn meiner Autorenkarriere. 2015 veröffentlichte ich Kruento – Heimatlos und kurz darauf Kruento – Der Anführer. Damals schrieb ich bereits an Band 2. Kruento – Der Diplomate war halb fertig. Ich weiß nicht mehr genau warum, aber vermutlich habe ich noch ein paar Tippfehler bereinigt oder eine Formatierung verbessert. Jedenfalls lud ich Kruento – Heimatlos erneut hoch. Was ich nicht gemacht habe, ist vor dem Hochladen in das Manuskript hineinzuschauen. Das ging nicht so einfach, weil ich es gleich als mobi-Datei generiert hatte. In den Folgetagen hagelte es negative Rezensionen. Wie man ein so schlechtes Manuskript nur hochladen konnte. Ich sah mir die Datei an und versank im Erdboden. Ehrlich, es war mir so peinlich, ich hätte fast alle meine Bücher gelöscht, mich in die hinterste Ecke verkrochen und wollte nie wieder schreiben. Ich hatte nicht die neue Version von Kruento – Heimatlos hochgeladen, sondern mein Arbeitsmanuskript von Kruento – Der Diplomat. Es war ein Erstentwurf, trotze von Logik- und Rechtschreibfehler und hörte einfach in der Mitte auf, weil ich das Buch noch nicht beendet hatte. So einen Manuskriptzustand bekommt normalerweise nicht einmal meine Testleser zu sehen. Die schämte mich so fruchtbar.

In Rekordzeit habe ich das richtige Manuskript hochgeladen. Das erste Mal in meiner Autorenkarriere und bisher auch das einzige Mal antwortete ich auf Amazonrezensionen (egal was drin steht, Autoren antworten nicht darauf, wurde mir von Kollegen eingebläut). Ich entschuldigte mich und verwies auf die neu hochgeladene Version. Damals kontaktierte ich auch Amazon. Aus wichtigem Grund spielen die manchmal sogar automatisch neue Versionen auf die Kindle, ansonsten muss man das als Leser manuell machen. Amazon fand das nicht wirklich tragisch, zumindest sahen sie keinen Grund für die Überspielung. Also tat ich mein Möglichstes, die Leser zu kontaktieren, und bot an, gegen Kaufbestätigung die neue Version per E-Mail zu schicken.

Für mich war das damals eine ziemlich große Sache. Im Nachhinein betrachten … nun ja. Zeiten ändern sich. Es hat damals etwa zwanzig Verkäufe betroffen, das falsche E-Book war ja nur ein paar Tage online. Zwanzig Leser zu verlieren wäre zwar äußerst schade, aber kein Beinbruch. Damals waren zwanzig Leser richtig, richtig viel.
Was ich daraus gelernt habe? Ich habe seitdem nie wieder eine mobi-Datei bei Amazon hochgeladen, sondern nur noch epub-Dateien. Diese kann ich davor anschauen und das mache ich auch grundsätzlich, bevor ich etwas hochlade.

Rückblickend auf die vergangenen Jahre Selfpublishing muss ich sagen, es ist richtig viel richtig gut gelaufen und nur sehr wenig schiefgegangen. Dafür kann ich dankbar sein.

Vielleicht sollte ich einen Artikel darüber verfassen, was rückblickend gut war. Wäre das für dich interessant?

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