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Regency – Heirat einer Bürgerlichen in den Britischen Adel

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Im Britischen Adel spielte die Heirat eine entscheidende Rolle bei dem Erhalt von Macht, Einfluss und Reichtum. Viele adelige Familien legten großen Wert darauf, nur innerhalb der eigenen Kreise standesgemäß zu heiraten. Der britische Adel legte großen Wert auf Standesunterschiede. Allerdings spielten bei Heiratsverhandlungen einige Aspekte eine Rolle.

Die Bedeutung von Standesunterschieden im Britischen Adel

adelige Toechter als Ehefrau für den Britischen Adel

In der Welt des britischen Adels spielten Standesunterschiede eine entscheidende Rolle. Selbst im Adel gab es strenge Hierarchien. Einen Einblick in den Adel und einen Überblick über verschiedene Titel gibt es in meinem Blogbeitrag Adelstitel – Sag mir deinen Namen und ich weiß, wer du bist.
Viele adelige Familien legten großen Wert auf ihre Abstammung. In der Regentschaftszeit war eine Ehe zwischen einer bürgerlichen Frau und einem Adligen mit zahlreichen gesellschaftlichen Widerständen verbunden. Bei einer Eheschließung spielten nicht nur Standesunterschiede eine große Rolle, sondern auch das Ansehen und der soziale Status innerhalb der Gesellschaft.

In der Regentschaftszeit wurden Eheschließungen oft nicht aus romantischer Liebe eingegangen, sondern verfolgten vielmehr andere Ziele. Die Heirat war oft eine strategische Entscheidung, um den sozialen Status, den Wohlstand oder politische Bündnisse einer Familie zu stärken oder zu verbessern. Adlige Familien legten großen Wert auf die Auswahl eines geeigneten Partners, der den Stand und die Werte der Familie respektierte. Bei bürgerlichen Familien konnten finanzielle Überlegungen und das Streben nach sozialem Aufstieg eine wichtige Rolle spielen. Somit waren Eheschließungen in dieser Zeit häufig von pragmatischen und strategischen Motiven geprägt, anstatt von romantischer Liebe.



Gründe für einen britischen Adeligen einer Ehe mit einer Bürgerlichen zuzustimmen

Obwohl Eheschließungen zwischen adeligen und bürgerlichen Partnern in der Regentschaftszeit nicht die Norm waren, gab es dennoch bestimmte Beweggründe, warum eine adelige Familie einer solchen Verbindung zustimmte.

Britischer Adelige, britischer Adel

Zum einen spielten finanzielle Gründe eine wichtige Rolle. Eine wohlhabende bürgerliche Familie konnte über beträchtlichen Reichtum verfügen. Gerade für adelige Familien, die finanziell nicht so gut dastanden, war dies eine Möglichkeit wieder zu Wohlstand und Ansehen zu kommen.

Des Weiteren konnten politische Bündnisse und Familienpolitik eine entscheidende Rolle spielen. Eine Ehe mit einer einflussreichen bürgerlichen Familie konnte politische Verbindungen stärken oder ausbauen, was die Macht und den Einfluss einer adligen Familie deutlich erhöhte.

Es gab jedoch auch persönlichere Gründe. Charakterstärke, Intelligenz und außergewöhnliche Fähigkeiten einer bürgerlichen Frau konnten eine adeliger Mann beeindrucken und nicht zuletzt konnte auch die Liebe dazu führen, dass eine solche Verbindung eingegangen und akzeptiert wurde.

Vorbereitung auf die Ehe von bürgerlichen und adeligen Töchter im Regency-England

Die Erwartungen an bürgerliche und adlige Töchter bezüglich ihrer zukünftigen Rolle waren sehr ähnlich, jedoch erhielten sie jeweils eine unterschiedliche Vorbereitung darauf.

Bildung und Erziehung

eine Buergerliche, die in der Kueche kochen lernt für den britischen Adel

Viele bürgerliche Töchter erhielten ihre grundlegende Bildung zu Hause von den Eltern. Bürgerliche Familien, die es sich leisten konnten, schickten ihre Töchter auf Mädchenschulen, wo ihnen Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht wurde. Hingegen adelige Töchter wurden häufig von Gouvernanten oder Hauslehrern unterrichtet. Neben Literatur, Geschichte und Sprachen durften sie auch Talente im Bereich Tanz, Musik und Kunst entwickeln. Ihre erweiterte Bildung war umfassender und betonte ihre kulturellen und gesellschaftlichen Fähigkeiten.

Haushaltsführung und Vorbereitung auf die Ehe

Wie man einen Haushalt führte und kochte, sowie der Umgang mit alltäglichen Aufgaben wurde bürgerlichen Töchtern schon früh beigebracht. Oftmals wurden sie ziemlich jung verheiratet. Währenddessen erhielten adelige Töchter eine umfangreiche Ausbildung in Haushaltsführung. Nähen und Sticken gehörten zu den Fertigkeiten, die von einer höheren Tochter erwartet wurde. In der Regel konnten adelige Töchter nicht kochen. Warum auch, wurden sie doch dafür ausgebildet, lediglich die Aufsicht über einen Haushalt zu führen. Wohingegen das Lernen von gesellschaftlichen Umgangsformen ein großer Schwerpunkt in ihrer Ausbildung war.

Soziales Engagement und gesellschaftliche Verantwortung

eine adelige Tochter, die zu Hause unterrichtet wird

Während bürgerliche Töchter dazu ermutigt wurden, sich sozial zu engagieren und an Wohltätigkeitsveranstaltungen teilzunehmen und so eine aktive Rolle in der Gemeinschaft zu spielen, wurde von adeligen Töchtern erwarten, dass sie ihre bedeutende Position kannten. Sie nahmen an gesellschaftlichen Ereignissen teil, lernten, was es bedeutete Gastgeberin zu sein und unterstützten wohltätige Zwecke.

In der Regentschaftszeit war die Vorbereitung von Töchtern auf ihre gesellschaftlichen Aufgaben stark von ihrem sozialen Stand geprägt. In der Regel wurden bürgerliche Töchter in praktischen Dingen unterweisen, während der Schwerpunkt bei adeligen Töchtern auf einer umfassenden Bildung, Haushaltsführung und dem Erwerb gesellschaftlicher Fähigkeiten lag. Durch ihre Ausbildung und Erziehung wurden beide Gruppen auf ihre zukünftigen Rollen in der Gesellschaft vorbereitet. Die eine als bürgerliche Frau, die mit anpacken und ihren Ehemann unterstützen konnte, die andere als Ehefrauen eines Adeligen, die repräsentieren musste und für die Haushaltführung verantwortlich war.

Die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen des Britischen Adel

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Aussteuer bei einer Heiratsvereinbarung, insbesondere in adligen Kreisen. Die Aussteuer bezeichnete die Mitgift, die die Familie der Braut zur Heirat beisteuerte. Diese Mitgift bestand aus Geld, Schmuck, Landbesitz oder anderen wertvollen Gütern, die der Braut als finanzielle Unterstützung und zur Ausstattung ihres neuen Haushalts dienten. Die Aussteuer sollte sicherstellen, dass die Braut und ihr zukünftiger Ehemann in finanzieller Hinsicht abgesichert waren und einen angemessenen Lebensstandard führen konnten.

eine bürgerliche Frau

Die Höhe der Aussteuer richtete sich nach dem sozialen Stand der beteiligten Familien und der Stellung des Bräutigams in der adeligen Hierarchie. Bei einem Baron konnte die Aussteuer einige tausend Pfund Sterling betragen, abhängig von den Vermögensverhältnissen und dem Ansehen der Brautfamilie. Bei einem Duke, der einen höheren gesellschaftlichen Rang besaß, war die Aussteuer entsprechend höher und konnte in den Zehntausenden von Pfund Sterling liegen.

Für bürgerliche Familien war es, wenn sie gesellschaftlich aufsteigen wollte, oft eine finanzielle Herausforderung, die Aussteuer für die Tochter aufzubringen, da sie nicht über die gleichen Ressourcen und Annehmlichkeiten wie adlige Familien verfügten. Oftmals mussten sie sparen, Vermögenswerte verkaufen oder sich Geld leihen, um die Aussteuer zu bezahlen und sicherzustellen, dass ihre Tochter angemessen ausgestattet in die Ehe eintrat. In einigen Fällen konnten adlige Familien großzügig sein und die Aussteuer der Braut übernehmen oder finanzielle Unterstützung anbieten, um die Heirat zu erleichtern.

Die Wandlung von einer bürgerlichen Dame zu einer adeligen Ehefrau

Bei einer Heirat einer Bürgerlichen mit einem Adeligen musste sich die Frau in vielen Dingen anpassen, um den neuen gesellschaftlichen Status und die Erwartungen des Adels zu erfüllen. Wenn eine bürgerliche Dame einen Adeligen heiratete, musste sie sich in vielen Bereichen anpassen. Am wichtigsten waren die feinen Nuancen der adeligen Etikette, die sie erlernen musste. Die beinhaltetet Höflichkeit, Kenntnisse über diverse Protokolle und angemessenes Verhalten bei gesellschaftlichen Anlässen.

Eine bürgerliche Dame musste sich in Literatur, Kunst, Musik und anderen kulturellen Bereichen auskennen, um an Gesprächen und kulturellen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Daher war eine erweiterte Bildung in den entsprechenden Themenbereichen unerlässlich, um in der adeligen Gesellschaft zu glänzen.

Junge Braut für einen britischen Adeligen

Die Mode und der Stil der bürgerlichen Dame mussten den Standards und Erwartungen des Adels entsprechen. Daher musste sie lernen, sich adäquat zu kleiden, und die aktuellen Modetrends sowie gesellschaftliche Normen berücksichtigen.

Die Haushaltsführung und Gastfreundschaft waren ebenfalls Bereiche, in denen sich eine bürgerliche Dame weiterentwickeln musste. Sie musste sich in die adligen Standards der Haushaltsorganisation einarbeiten und lernen, Dienerschaft zu führen sowie gesellschaftliche Veranstaltungen zu planen und als Gastgeberin zu fungieren.

Die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen war ein wichtiger Aspekt ihrer neuen Rolle. Sie musste bereit sein an Soireen, Bällen, Empfängen und anderen gesellschaftlichen Veranstaltungen teilzunehmen und ihren Ehemann und ihre neue Familie zu repräsentieren. Charme und Unterhaltungsfähigkeit waren entscheidend, um erfolgreich in der adligen Gesellschaft zu sein und neue Kontakte zu knüpfen..

Alles in allem war es eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, aus einer bürgerlichen Dame eine geeignete adlige Ehefrau zu machen. Ohne Hilfe und Unterstützung aus adeligen Kreisen war es für eine junge Frau kaum möglich, in der höheren Gesellschaft zu bestehen.

Vielfältige Gründe für eine Heirat im Britischen Adel

Für die Eheschließungen in der Regentschaftszeit gab es unterschiedliche Motive und Ziele. Adelige Familien suchten oft nach Ehepartnern, um ihren sozialen Stand, ihren finanziellen Wohlstand und ihre politische Macht zu stärken oder zu erweitern. Das Streben nach politischen Allianzen oder einem bedeutenden Vermögen waren wesentliche Beweggründe für solche Verbindungen.

ein glueckliches Paar

Dennoch durften persönliche Vorlieben und das Finden von Liebe nicht vollständig außer Acht gelassen werden. Manchmal konnte sich eine bürgerliche Frau durch ihren Charakter, Scharfsinnigkeit oder ihren Liebreiz in das Herzen eines Adligen schleichen. Liebe und persönliche Sympathie spielten trotz der pragmatischen Hintergründe und strategischen Überlegungen hin und wieder auch eine Rolle.


Das Smaragd-Collier

Eine hoffnungslose Lady (Das Smaragd-Collier 1)
Eine resolute Lady (Das Smaragd-Collier 2)
Eine verzweifelte Miss (Das Smaragd-Collier 3)
Eine entschlossene Lady (Das Smaragd-Collier 4)

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